WORTE
Das Schreiben meiner Gedichte ist für mich immer mehr zu einem träumend-fühlenden Greifen in die eigene Zukunft geworden, wie um Substanz von dort in die Gegenwart zu holen, die mir dann für längere Zeit eigene seelisch-geistige Ausrichtung und Orientierung ist und meine biographische Vergangenheit mehr und mehr zu durchlichten vermag.
Die Zeit in ihrer Durchlässigkeit für Zukunft und Vergangenheit im präsenten Gegenwartsmoment ist mir ein Raum, an den ich die meisten inneren Fragen habe und der sich in Andeutungen und oftmals überraschenden Zusammenhänglichkeiten, gleichsam zu zeigen wie zu verhüllen scheint.
Ein zweites Thema ist die Stille. Sie meint immer auch ein sich Beruhigen, ein sich Haltenkönnen, im Seelischen wie im Ätherischen, und kommt darin mit dem Zeitstrom in Berührung. Sie schließt ihn wie nach innen auf und entwickelt in sich die Kraft, diesem Strom stetig werdenden, rückverbindenen Webens gleichzeitig offen sowie intentional zu begegnen.
Der Prozess des Dichtens wird so zu einem Vorgang konzentrierender Verlangsamung in den schöpferisch-inspirativen Augenblick hinein, in die Gerinnung des Wortes.